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Was heißt Liquidität? Eine umfassende Erklärung.

Einleitung

In der Welt der Wirtschaft und Unternehmensführung ist Liquidität ein Begriff, der oft verwendet wird, aber was heißt Liquidität genau? In seiner grundlegendsten Form bezieht sich Liquidität auf die Fähigkeit eines Unternehmens, seine Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Aber das ist nur ein Teil der Geschichte. Liquidität hat tiefgreifende Bedeutung für die Stabilität und das Überleben eines Unternehmens. In diesem ausführlichen Blogbeitrag werden wir den Begriff Liquidität aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, um ein umfassendes Verständnis zu schaffen.

Definition von Liquidität

Der Begriff Liquidität stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Flüssigkeit“. In der Wirtschaft hat der Begriff jedoch eine ganz spezielle Bedeutung. Liquidität bezeichnet die Fähigkeit eines Unternehmens, seine kurzfristigen Verbindlichkeiten oder Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Sie beschreibt die Verfügbarkeit von Mitteln, die zur Abwicklung dieser Zahlungen verwendet werden können, ohne dabei in Zahlungsunfähigkeit zu geraten. Im Wesentlichen ist es das flüssige Vermögen, das ein Unternehmen zur Verfügung hat, um seine Rechnungen zu bezahlen und seine Schulden zu begleichen.

Warum ist Liquidität wichtig?

Die Liquidität eines Unternehmens ist ein maßgeblicher Indikator für seine finanzielle Gesundheit. Unternehmen mit hoher Liquidität haben in der Regel eine solide finanzielle Lage und eine ausgeprägte Fähigkeit, ihre Verbindlichkeiten zu begleichen. Ihre Zahlungsfähigkeit ist stark, und sie haben genügend Mittel zur Verfügung, um alle anfallenden Kosten zu decken. Es ist auch ein Zeichen dafür, dass das Unternehmen gut geführt wird, da eine ordnungsgemäße Liquiditätsverwaltung ein Zeichen für effektives Finanzmanagement ist und einer Zahlungsunfähigkeit schon vorausgehend entgegenwirkt.

Die Rolle des Unternehmers in der Liquiditätsplanung

Ein Unternehmer hat eine Schlüsselrolle in der Liquiditätsplanung. Sie oder er muss stets ein genaues Verständnis über die Liquidität des Unternehmens haben. Denn nur so kann sie oder er sicherstellen, dass das Unternehmen seine Zahlungen rechtzeitig leisten kann und nicht in Zahlungsunfähigkeit gerät. Gute Liquiditätsplanung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens.

Liquiditätskennzahlen im Überblick

Die Liquiditätskennzahlen eines Unternehmens bieten einen umfassenden Überblick über seine finanzielle Gesundheit. Diese Kennzahlen, einschließlich der Liquiditätsgrade und anderer finanzieller Maßstäbe, helfen Unternehmern, die Leistung ihres Unternehmens zu bewerten und fundierte Entscheidungen zu treffen. Ein gutes Verständnis dieser Kennzahlen ist daher entscheidend für die effektive Führung eines Unternehmens.

Welche Arten von Liquiditätsmaßen gibt es?

Es gibt diverse Maße der Liquidität, um die verschiedenen Optionen zur Liquiditätsgewinnung zu unterscheiden. Folgende Grade der Liquidität werden unterschieden:

1. Grad der Liquidität

2. Grad der Liquidität

3. Grad der Liquidität

Über eine spezifische Formel kann eine wirtschaftliche Liquiditätskennzahl ermittelt werden, welche dem Controlling eines Unternehmens Aufschluss über die Zahlungsfähigkeit der Firme gibt. Mithilfe dieser Kennzahl kann abgeschätzt werden, ob in der Zukunft möglicherweise Zahlungsschwierigkeiten auftreten könnten.

Im ersten Grad der Liquidität (Liquidität 1), auch als Cash Ratio oder Barliquidität bekannt, werden die liquiden Mittel im Vergleich zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten betrachtet. Diese beinhalten normalerweise Tilgungsraten von Krediten sowie Schulden aus Lieferungen und Leistungen. Zur Berechnung der Barliquidität werden beispielsweise Kassenbestände, Schecks oder Bankguthaben herangezogen.

Berechnung des 1. Grades der Liquidität In dieser Berechnung werden Forderungen nicht berücksichtigt. Die Liquidität des ersten Grades verdeutlicht also, inwiefern das Unternehmen in der Lage ist, seine kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen ausschließlich durch seine liquiden Mittel zu erfüllen. Der Richtwert für den ersten Grad der Liquidität beträgt etwa 20%. 

Liquidität 1 = flüssige Mittel durch kurzfristige Verbindlichkeiten mal 100

2. Grad der Liquidität: Der zweite Grad der Liquidität (Liquidität 2) , auch Quick Ratio genannt, stellt das Verhältnis zwischen folgenden Faktoren dar:

Geldvermögen (alle Faktoren des ersten Grades der Liquidität), Umlaufvermögens-Wertpapiere und kurzfristige Forderungen im Verhältnis zu den kurzfristigen Schulden eines Unternehmens, dadurch kann berechnet werden, ob ein Unternehmen in der Lage ist, all seine kurzfristigen Schulden zu begleichen.

Berechnung des 2. Grades der Liquidität beim zweiten Grad der Liquidität liegt der Richtwert bei 100%, da dann das Geldvermögen ausreicht, um alle kurzfristigen Schulden abzudecken und zudem noch Reserven vorhanden sind. Ist der Wert unter 100%, verfügt das Unternehmen über zu wenig kurzfristig verfügbares Vermögen, um alle Schulden abzudecken. Dies kann zu Liquiditätsknappheit führen.  

Flüssige Mittel, Kurzfristige Forderungen, kurzfristige Verbindlichkeiten. Rechnungsweg zur Berechnung Liquidität 2

3. Grad der Liquidität: Die dritte Liquiditätsstufe ( Liquidität 3), auch als Current Ratio bekannt, stellt das gesamte Umlaufvermögen in Bezug zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten dar. Das Umlaufvermögen umfasst Geldvermögen, Wertpapiere, Forderungen sowie weitere Vermögensgegenstände und Vorräte. Auf diese Weise kann berechnet werden, wie liquid das Unternehmen auf lange Sicht ist.

Berechnung des 3. Grades der Liquidität Der dritte Grad der Liquidität sollte idealerweise bei etwa 200% liegen, um sogar mehr als die kurzfristigen Schulden durch das Umlaufvermögen decken zu können und nicht auf das Anlagevermögen zurückgreifen zu müssen. Mit einem Richtwert von 200% können finanzielle Engpässe vermieden werden, selbst wenn ein Kunde eine Rechnung nicht begleichen sollte. 

Umlaufvermögen durch kurzfristige Verbindlichkeiten mal 100 ist gleich Liquidität 3

Die Folgen von mangelnder Liquidität

Ein Liquiditätsmangel, d.h., wenn ein Unternehmen nicht genug Liquidität hat, kann dazu führen, dass es seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Das kann sich in Zahlungsschwierigkeiten äußern, die, wenn sie nicht gelöst werden, zu ernsthaften Problemen führen können, einschließlich der Insolvenz. Wenn ein Unternehmen nicht in der Lage ist, seine Schulden zu bedienen, kann es seine Kunden und Lieferanten verlieren und in eine finanzielle Krise geraten.

Zahlungsfähigkeit vs. Liquidität

Obwohl die Begriffe Zahlungsfähigkeit und Liquidität oft synonym verwendet werden, gibt es einen feinen, aber wichtigen Unterschied. Während Zahlungsfähigkeit sich auf die allgemeine Fähigkeit eines Unternehmens bezieht, seine langfristigen Verbindlichkeiten zu erfüllen, bezieht sich Liquidität speziell auf die Fähigkeit, diese Verpflichtungen kurzfristig zu erfüllen.

Liquidität vs. Rentabilität

Es besteht oft ein Trade-off zwischen Liquidität und Rentabilität. Unternehmen, die eine hohe Liquidität anstreben, könnten Gelegenheiten für profitable Investitionen verpassen, da sie dazu neigen, Geld in Form von flüssigen Mitteln zu halten, anstatt es zu investieren.

Beurteilung der Liquidität

Die Beurteilung der Liquidität eines Unternehmens ist kein einfacher Prozess. Es erfordert eine gründliche Analyse der finanziellen Lage des Unternehmens, einschließlich der Betrachtung von Liquiditätsgraden und Cashflows. Darüber hinaus muss die spezifische Branche, in der das Unternehmen tätig ist, und die allgemeinen Marktbedingungen berücksichtigt werden.

Bedeutung von Liquiditätsreserven

Liquiditätsreserven sind ein Puffer, den Unternehmen nutzen, um unerwartete Kosten oder Verluste zu decken. Sie sind ein wichtiger Teil der Liquiditätsplanung, da sie sicherstellen, dass das Unternehmen auch in Krisenzeiten zahlungsfähig bleibt. Unternehmen, die über ausreichende Liquiditätsreserven verfügen, sind in der Regel widerstandsfähiger gegen finanzielle Schocks und können ihre Geschäftsaktivitäten auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten aufrechterhalten.

Was sind die Folgen einer überhöhten Liquidität?

Ein Übermaß an Liquidität ist zwar nicht so bedenklich wie ein Mangel an Liquidität, kann jedoch dennoch Rentabilitätsverluste verursachen. Das bedeutet: Wenn ein Unternehmen übermäßig viele Zahlungsmittel hortet und nur minimal investiert, kann es zwar seine Zahlungsverpflichtungen problemlos erfüllen, verzichtet aber auf mögliche Zinserträge und setzt sein Vermögen dem Risiko von Wertminderung durch Inflation aus. Um solche Situationen zu vermeiden, kann überschüssige Liquidität beispielsweise in Form von Festgeld, Unternehmensfestgeld oder Tagesgeld angelegt werden, um Zinseinnahmen zu generieren und der Inflation entgegenzuwirken.

Wie kann man die Liquidität verbessern?

Es gibt verschiedene Ansätze für Unternehmen, zur Verbesserung der Liquidität eines Unternehmens. Dazu gehören die Erhöhung der Einnahmen, die Senkung der Ausgaben, die Verbesserung des Forderungsmanagements und die Optimierung des Working Capital Managements. Eine weitere Möglichkeit besteht für das Unternehmen darin, mittels kurzfristigen Forderungen zusätzliche Liquidität zu schaffen, indem beispielsweise offene Kundenrechnungen schneller eingezogen werden.

Was sind liquide Geldanlagen?

Unter liquiden Geldanlagen versteht man Anlageformen, die sich schnell und ohne signifikanten Wertverlust in Bargeld umwandeln lassen. Solche Anlagen sind beispielsweise Tages- oder Festgeldkonten, Geldmarktfonds, kurz laufende Anleihen oder auch Aktien von großen, an Börsen gehandelten Unternehmen. Diese Anlagen ermöglichen es, schnell auf finanzielle Bedürfnisse zu reagieren und gleichzeitig eine gewisse Rendite zu erzielen. Ihre Hauptmerkmale sind Verfügbarkeit und Sicherheit: Sie sind meist leicht zugänglich und ihr Wert bleibt im Allgemeinen stabil. Das macht sie zu einem wichtigen Bestandteil der Liquiditätsstrategie eines Unternehmens, da sie sowohl die Sicherheit als auch die Flexibilität erhöhen, die für eine erfolgreiche Liquiditätssteuerung erforderlich sind.

Fazit

Die Liquidität ist eine Schlüsselkomponente in der Unternehmensführung und der finanziellen Planung. Sie beeinflusst nicht nur die kurzfristige Leistungsfähigkeit von Firmen, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle für dessen langfristige Stabilität und Wachstum. Ein fundiertes Verständnis von Liquidität und ihrer Bedeutung ist daher für jeden Unternehmer unerlässlich.

Ein effizientes Liquiditätsmanagement ermöglicht es einem Unternehmen, seine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen und gleichzeitig genügend finanzielle Ressourcen zu haben, um in zukünftiges Wachstum zu investieren. Es ermöglicht die Aufrechterhaltung eines gesunden Cashflows und trägt zur Reduzierung finanzieller Risiken bei.

Die richtige Balance zwischen Liquidität und Investitionen ist jedoch nicht immer einfach zu erreichen. Zu viel Liquidität kann dazu führen, dass finanzielle Ressourcen nicht optimal genutzt werden, während zu wenig Liquidität das Überleben des Unternehmens gefährden kann. Es ist daher von größter Bedeutung, einen ausgewogenen Ansatz zu finden und die Liquiditätssituation regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.

Die Fähigkeit, Liquidität effektiv zu verwalten, kann tatsächlich über das Schicksal von Firmen entscheiden. In Zeiten finanzieller Unsicherheit kann sie die Überlebensfähigkeit sicherstellen. In Zeiten des Wachstums kann sie die notwendige Flexibilität bieten, um neue Chancen zu nutzen. Daher sollte die Liquiditätssteuerung immer ein zentraler Aspekt der Unternehmensstrategie sein und höchste Priorität in der Geschäftsführung haben. Denn ohne ausreichende Liquidität ist kein Unternehmen in der Lage, seine Ziele zu erreichen und seine Vision zu verwirklichen.

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